Stefan Kühn

EZB Stabilisierung der Märkte für EU-Staatsanleihen

EZB hat zur Stabilisierung der Märkte für EU-Staatsanleihen ihr Programm zum Aufkauf eben dieser Anleihen nochmals erhöht! „Das ist eine gefährliche Entwicklung und gar nicht im Sinne des Erfinders!“ meint Stefan Kühn.

„Der britische Ökonom John Maynard Keynes hat seine wirtschaftlichen Thesen als Rezepte zur Bekämpfung von außerordentlichen wirtschaftlichen Situationen (Keynesianismus) entwickelt!“ Keynes stellte fest, dass diese Maßnahmen nach einer Krise so schnell wie möglich wieder zurückgeführt werden. „Dies ist im Moment nicht absehbar, obwohl sich die Situation entspannt! Dies dürfte sich längerfristig nachteilig auswirken,“ so Kühn.
Der Anstieg der Verschuldung ist ein süßes, aber schleichendes Gift. Die Rückkehr zur Normalität wird dann umso härter!
Stefan Kühn ist Ökonom; er befasst sich seit einigen Jahren mit den volkswirtschaftlichen Veränderungen und der Interdependenz der Märkte sowie der politischen Einflussnahme in Bezug auf Unternehmen, Gesellschaft und den Geldmarkt. Er vertritt die These, dass es sich bei makroökonomischen keynesianischen und neu-keynesianischen Modellen meistens um vollständig interdependente ökonomische Systeme handelt, die nicht rekursiv, sondern nur simultan gelöst werden können. Dabei betrachtet er nicht allein rein wissenschaftliche Methoden, sondern bezieht seine Erkenntnisse aus seiner langjährigen Tätigkeit als Unternehmer und Consultant des Managements überwiegend börsennotierter Unternehmen.

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Geldpolitische Entwicklung – Keynesianismus auf Abwegen.

Zeitgleich mit unserer Vermutung (siehe unseren Beitrag Corona-Krise hat die geldpolitische Entwicklung in der EU dramatisch verschärft!), dass die EZB nicht von ihrer expansiven Geldpolitik abgehen wird, hat EZB-Chefin Christine Lagarde erklärt, dass die lockere Geldpolitik weiterhin für eine Brücke sorgen (werde), bis weit in die Erholung hinein.

Damit wird deutlich, was die EZB bisher immer dementiert hat: Es gibt keinen deutlichen Zusammenhang zwischen der Corona-Pandemie und der sehr lockeren Geldpolitik. Corona hat die wahren Gründe für die Nullzinspolitik und den Ankauf von Staatsanleihen von EU-Ländern nur versteckt, verschleiert! „Damit werden allerdings gefährliche Anreize und schwerwiegende systemische Probleme geschaffen!“ ist Stefan Kühn überzeugt. Er nennt folgende 3 Beispiele:

1. Alle westlichen Staaten haben sich daran gewohnt, dass – im Interesse ihrer ungezügelten Schuldenpolitik – ihre Refinanzierungskosten auf null – oder im Falle von hochqualitativen Anleihen wie Deutschland – sogar unter null liegen. Die EZB ist dabei durch die Aufkaufprogramme von EU-Staatsanleihen williger Helfer! Die Alternativen wären Steuererhöhungen oder die Einschränkung staatlicher Leistungen. Das wollen die Politiker, die auf ihre Wiederwahl schielen, natürlich tunlichst vermeiden! Der ehemalige US-Präsident Richard Nixon hat dies – nachdem er über die Wirkung der keynesianischen Instrumente aufgeklärt worden war – treffend so ausgedrückt: ‚Wir sind nun alle Keynesianer!‘ – „Ein wahrhaft schlechtes Omen!“ so Kühn!

2. Das europäische Einheit lebt leider davon, dass der reiche Norden den ärmeren Süden alimentiert. Auch die ersten Schritte Richtung einer Transferunion – und damit gemeinschaftlicher Schuldenübernahme – sind bereits gesetzt, vor allem in Form des EU-Wiederaufbaufonds.

Und 3. fürchten viele, dass ohne den Aufkauf von Schuldtiteln die Eurozone auseinanderbrechen könnte! Denn: Steigen die Zinsen auf das wirtschaftlich übliche Maß, geriete z.B. Italien in Schwierigkeiten. Am Kapitalmarkt könnten Zweifel an der Schuldentragfähigkeit des Landes aufkommen. Und anders als Griechenland stellt Italien einen bedeutenden Teil des europäischen Bruttosozialprodukts dar. Italien ist zu groß und wichtig, um Bankrott zu gehen!

Und so kauft die EZB in nie dagewesenen Umfang EU-Staatsanleihen auf. Betrug der Bestand im Jahre 2015 ‚nur‘ € 115 Mrd., so stieg dieser in den letzten 6 Jahren um das 66-fache (!) auf sagenhafte € 7’600 Mrd.! Und die EZB kauft nicht mehr nur Staatsanleihen, sondern auch Unternehmensanleihen und Aktien! Dies zur ‚Stabilisierung’ der Märkte!

Allerdings wird mit der gegenwärtigen Politik der EZB der EU und den Finanzmärkten ein süßes und gefährliches Gift verabreicht! „Irgendwann muss der Rückweg aus dieser Verschuldungsorgie angetreten werden und das wird schmerzhaft sein!“ so Stefan Kühn.

Denn der Euro war nicht nur als Instrument zur Einbindung Deutschlands in eine Europäische Union gedacht, sondern auch als Disziplinierungsinstrument der schwachen Teilnehmer! Diese sollten ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht mehr über Abwertungen erreichen, sondern durch Anpassung ihrer Lohn- und Sozialgefüge. Dies ist allerdings eine Illusion geblieben und wurde schnell abgelöst durch Notfallprogramme und Unterstützungszahlen (siehe Griechenlandkrise).

Und so müssen einmal mehr die Notfallrezepte von Keynes herhalten. Er schrieb aber auch, dass diese Maßnahmen zurückgefahren werden sollten, sobald die Krise vorüber ist! „Der Keynesianismus so wie er heute praktiziert wird, ist ein Keynesianismus auf Abwegen!“ fasst Stefan Kühn lakonisch zusammen.

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Keynesianismus auf Abwegen

Zeitgleich mit unserer Vermutung (siehe unseren Beitrag vom Freitag, 4.6.), dass die EZB nicht von ihrer expansiven Geldpolitik abgehen wird, hat EZB-Chefin Christine Lagarde erklärt, dass die lockere Geldpolitik weiterhin für eine Brücke sorgen (werde), bis weit in die Erholung hinein.

 

Damit wird deutlich, was die EZB bisher immer dementiert hat: Es gibt keinen deutlichen Zusammenhang zwischen der Corona-Pandemie und der sehr lockeren Geldpolitik. Corona hat die wahren Gründe für die Nullzinspolitik und den Ankauf von Staatsanleihen von EU-Ländern nur versteckt, verschleiert! „Damit werden allerdings gefährliche Anreize und schwerwiegende systemische Probleme geschaffen!“ ist Stefan Kühn überzeugt. Er nennt folgende 3 Beispiele:

 

  1. Alle westlichen Staaten haben sich daran gewohnt, dass – im Interesse ihrer ungezügelten Schuldenpolitik – ihre Refinanzierungskosten auf null – oder im Falle von hochqualitativen Anleihen wie Deutschland – sogar unter null liegen. Die EZB ist dabei durch die Aufkaufprogramme von EU-Staatsanleihen williger Helfer! Die Alternativen wären Steuererhöhungen oder die Einschränkung staatlicher Leistungen. Das wollen die Politiker, die auf ihre Wiederwahl schielen, natürlich tunlichst vermeiden! Der ehemalige US-Präsident Richard Nixon hat dies – nachdem er über die Wirkung der keynesianischen Instrumente aufgeklärt worden war – treffend so ausgedrückt: ‚Wir sind nun alle Keynesianer!‘ – „Ein wahrhaft schlechtes Omen!“ so Kühn!

 

  1. Das europäische Einheit lebt leider davon, dass der reiche Norden den ärmeren Süden alimentiert. Auch die ersten Schritte Richtung einer Transferunion – und damit gemeinschaftlicher Schuldenübernahme – sind bereits gesetzt, vor allem in Form des EU-Wiederaufbaufonds.

 

Und 3. fürchten viele, dass ohne den Aufkauf von Schuldtiteln die Eurozone auseinanderbrechen könnte! Denn: Steigen die Zinsen auf das wirtschaftlich übliche Maß, geriete z.B. Italien in Schwierigkeiten. Am Kapitalmarkt könnten Zweifel an der Schuldentragfähigkeit des Landes aufkommen. Und anders als Griechenland stellt Italien einen bedeutenden Teil des europäischen Bruttosozialprodukts dar. Italien ist zu groß und wichtig um bankrott zu gehen!

 

Und so kauft die EZB in nie dagewesenen Umfang EU-Staatsanleihen auf. Betrug der Bestand im Jahre 2015 ‚nur‘ € 115 Mrd., so stieg dieser in den letzten 6 Jahren um das 66-fache (!) auf sagenhafte € 7’600 Mrd.! Und die EZB kauft nicht mehr nur Staatsanleihen, sondern auch Unternehmensanleihen und Aktien! Dies zur ‚Stabilisierung’ der Märkte!

 

Allerdings wird mit der gegenwärtigen Politik der EZB der EU und den Finanzmärkten ein süßes und gefährliches Gift verabreicht! „Irgendwann muss der Rückweg aus dieser Verschuldungsorgie angetreten werden und das wird schmerzhaft sein!“ so Stefan Kühn.

 

Denn der Euro war nicht nur als Instrument zur Einbindung Deutschlands in eine Europäische Union gedacht, sondern auch als Disziplinierungsinstrument der schwachen Teilnehmer! Diese sollten ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht mehr über Abwertungen erreichen, sondern durch Anpassung ihrer Lohn- und Sozialgefüge. Dies ist allerdings eine Illusion geblieben und wurde schnell abgelöst durch Notfallprogramme und Unterstützungszahlen (siehe Griechenlandkrise).

 

Und so müssen einmal mehr die Notfallrezepte von Keynes herhalten. Keynes hatte seine Konzepte allerdings entwickelt um dem Marktversagen (z.B. in Depressionen oder dem Versagen der Kreditmärkte, etc., also in außergewöhnlichen wirtschaftlichen Situationen) zu begegnen. Er schrieb aber auch, dass diese Maßnahmen zurückgefahren werden sollten, sobald die Krise vorüber ist! „Der Keynesianismus so wie er heute praktiziert wird, ist ein Keynesianismus auf Abwegen!“ fasst Stefan Kühn lakonisch zusammen.

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Von Gold und Geld – steigenden Inflationsängsten und des anhaltenden massiven Wachstums der Staatsverschuldung – Teil 1

Eine Geschichte von Gold und Geld – steigenden Inflationsängsten und des anhaltenden massiven Wachstums der Staatsverschuldung – Teil 1

Mit den steigenden Inflationsängsten und des anhaltenden massiven Wachstums der Staatsverschuldung sind einmal mehr die Edelmetalle in den Fokus des interessierten Publikums gerückt. Anlass genug, um einmal den Zusammenhang von Gold und Geld zu beleuchten. Eine kurze Geschichte von Gold und Geld sozusagen!

Edelmetalle, und hier vor allem das Gold, spielten seit Menschengedenken – neben ihrer Rolle als Zahlungsmittel – eine zentrale Rolle als Wertaufbewahrungsmittel. „Das liegt in den sehr speziellen Charakteristiken der Edelmetalle: sie rosten oder verderben nicht, sie können (relativ leicht) in eine bestimmte Größe (also kleine Münzen oder große Barren) geschmolzen werden und dann aus dieser Form auch wieder eingeschmolzen werden!“ erklärt Stefan Kühn.

Als Zahlungs- respektive Tauschmittel wurden seit Jahrtausenden verschiedene Güter verwendet. „Zentral war, dass diese Güter einen besonderen Wert hatten für die Tauschenden!“ so Kühn. „Das konnten Lebensmittel sein oder wichtige Güter des täglichen Gebrauchs, wie Messer, Stoffe oder Kleidung. Umständlich war vielfach allerdings, dass es keine normierten Größen waren und damit der Tauschhandel nur zwischen einem eng begrenzten Kreis möglich war!“

Dies änderte sich als ca. 550 v. Chr. der legendäre und sagenhaft reiche König Krösus in Lydien (an der Mittelmeerküste Kleinasiens in der heutigen Türkei gelegen) die ersten Gold- und Silbermünzen prägen ließ. Dies waren wahrscheinlich die ersten Münzen, die von einer staatlichen Stelle in Europa ausgegeben wurden. (Es ist allerdings durchaus möglich, dass in anderen Teilen der Welt, wie in China oder Lateinamerika, Münzen oder andere genormte Gegenstände aus Edelmetall bereits viel früher benutzt wurden).
Denn nur eine geprägte, genormte und geschützte Münze (vorne typischerweise mit dem Bildnis des Königs, auf der Rückseite mit dem Wert der Münze) garantierte den Echtheitsgehalt durch die staatliche Ausgabe (und erleichterten den Zahlungsverkehr). Deshalb ist das Münzmonopol auch eine zentrale Funktion eines Staates. Fälschungen der Münze durch Beimischung von minderwertigen Metallen wie Kupfer mussten vom Herrscher im Eigeninteresse denn auch rigoros verfolgt werden!

„Es sei denn, der Herrscher selbst verschlechterte den Goldgehalt der Münzen!“ so Kühn, „denn ein Zahlungssystem, das auf Gold basiert ist in seinem Kern ‚deflationär‘ – will heißen, dass bei einem positiven Wirtschaftswachstume und einem gleichbleibenden Wert der Münzen immer mehr Gold gebraucht wird. Ansonsten (er-)drosselt der relativ sinkende Bargeldbestand das Wirtschaftswachstum!“ Eine Vergrößerung der Goldmenge (heutiger Begriff: Geldmenge) kann durch Förderung von Gold in Minen geschehen, dem Raub des Edelmetalls bei Nachbarn, durch Tributzahlungen von unterlegenen Feinden oder durch Ausbeutung von Kolonien (in Lateinamerika durch die spanischen Konquistadoren oder durch den ‚Raj’, die britische Herrschaft in Indien). Die flottenweise Anlandung des Goldes der Inkas und Azteken bescherte Spanien im 15. und 16. Jahrhundert z.B. eine beispiellose wirtschaftliche Blüte! … und England stieg aufgrund der importierten Reichtümer aus Indien und seinen anderen Kolonien zum größten Weltreich, dem ‚British Empire‘, auf! – „Konnte das Gold trotzdem nicht beigebracht werden, griff der Herrscher – in jeder Kultur und in jeder Epoche – zum Instrument der Münzverschlechterung: den Münzen wurden minderwertige Metalle beigemischt. Aber die Menschen ließen sich dadurch nicht täuschen! Die Münzen waren leichter als vollwertige Goldmünzen und vielfach schimmerte bald das rötliche Kupfer durch! Das Resultat war Inflation (Preisanstieg der Waren) respektive Geldentwertung. Das sind 2 Seiten derselben Medaille!“ so Stefan Kühn. „Aber Sie erkennen bereits hier die wichtigsten Eigenschaften von Gold-/Geldsystemen. Im 2. Teil zeigen wir auf, wie dieses Goldsystem in das heutige Geldsystem überführt wurden, und dass die vorgestellten Methoden immer noch angewandt werden!“

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Entwicklung, der Gold (-Münzen) -systeme der Antike

Im 1.Teil Gold und Geld haben wir gesehen, wie Goldmünzen erfunden wurden, dass goldbasierte Geldsysteme in ihrem Kern deflationär sind, wenn die Goldmenge nicht entsprechend gesteigert werden kann.

Im ersten Teil der Geschichte von Gold und Geld haben wir gesehen, wie Goldmünzen erfunden wurden, dass goldbasierte Geldsysteme in ihrem Kern deflationär sind (wenn die Goldmenge nicht entsprechend gesteigert werden kann) und das Münzverschlechterung ein beliebtes Konzept war, um diesem deflationären Trend entgegenzuwirken.

„Im 2. Teil schauen wir uns die Entwicklung das Gold (-Münzen) -system der Antike zu den heute geläufigen Geldsystemen an!“ erklärt Stefan Kühn.

Das Münzwesen hielt sich in seiner physischen Form allerdings noch knapp 2000 Jahre. Erst der sich intensivierende Warenhandel über die Alpen im Mittelalter brachte dann den entscheidenden Schritt in der Weiterentwicklung der Gold-/Geldsysteme. Denn der Weg über die Alpen war nicht nur beschwerlich, er war auch gefährlich, vor allem wenn man mit den Erlösen seiner Verkäufe in Goldmünzen unterwegs war! Ein Überfall durch Wegelagerer und man war sein Vermögen – und vielleicht sogar sein Leben los!

Die Lösung brachten die italienischen Bankiers. Diese saßen auf Bänken (daher kommt das deutsche Wort für die Institution ‚Bank’!) an ihren Tischen und tätigten ihre Geschäfte – Kreditgeschäfte und Münzwechsel. (Wenn der Bankier nicht mehr zahlungsfähig war, dann wurde seine Bank buchstäblich zerschlagen, eine ‚banca rotta‘. Das Wort ‚Bankrott‘ leitet sich davon ab.)

Diese Bankiers erlaubten, dass von den Kunden Papierwechsel gezogen werden konnten, die dann z.B. bei einem Bankier in Deutschland eingelöst werden konnten. Der Papierwechsel war für jeden Menschen außer dem Geschäftspartner und seinem Bankier wertlos! … aber es wurde unter den Vertragsparteien an Goldes statt akzeptiert! „Das Papiergeld war geboren!“ so Stefan Kühn. „Dieses Geld basiert auf Vertrauen – ‚Fiat‘-Geld nennt man das heute – und es ist die Basis unseres heutigen Geldsystems!“

Dieses Modell erlaubte in seiner Weiterentwicklung die Abstrahierung des Goldes in Geld (aus dem Alt- und Mittelhochdeutschen für ‚gelten’) und die Stückelung des Goldes.

Um diesem Geld das nötige Vertrauen zu verschaffen und den Wert zu garantieren, war es essenziell eine zentrale Garantieinstitution zu schaffen: eine Zentralbank!

Interessant ist die Ausgestaltung der Eigentümerschaft von Zentralbanken. So gehörte die 1694 gegründete Bank von England 1268 Gläubigern der britischen Krone. Dies, nachdem diese aufgrund einer massiven Wirtschaftskrise zahlungsunfähig geworden war!

Die Europäische Zentralbank (EZB) gehört hingegen den nationalen Zentralbanken aller EU-Länder, die an ihr beteiligt sind. Sie stellen das Grundkapital. Die europäischen Zentralbanken wiederum gehören keinem – oder allen.

Und die Schweizerische Nationalbank (SNB)? Rund die Hälfte des Aktienkapitals der SNB befindet sich in den Händen der Kantone und der Kantonalbanken sowie anderer öffentlich-rechtlicher Körperschaften/Anstalten, der übrige Teil wird von Privaten gehalten. Die Aktien der SNB werden sogar an der Zürcher Börse gehandelt!

Um die Eigentümer der Federal Reserve Bank (Fed) ranken sich viele Mythen, zum Teil auch Verschwörungstheorien. Fakt ist, dass 100 Prozent der Eigentümer der Fed private Banken sind. Keine einzige Aktie an der Fed gehört dem Staat. Welche Banken genau die Eigentümer sind und wie groß ihr Anteil an der jeweiligen regionalen Notenbank ist, ist aber streng geheim.

„Aber wie auch immer die Eigentümerschaft strukturiert ist, die Macht der Notenbanken enorm und für die wirtschaftliche Entwicklung von Nationen zentral! … und die Notenbanken haben in den letzten Jahrzehnten ihren Aufgabenbereich sukzessive ausgebaut – mittlerweile kümmern sich die Notenbanken auch auf um das Wohlergehen der Aktienmärkte und der Staatsfinanzen!“ konstatiert Stefan Kühn.

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